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  • Orientalisches Glas

  • Glas ist der erste künstliche vom Menschen erschaffene Werkstoff. Erfunden wurde er im vorchristlichen 2. Jahrtausend im südöstlichen Mittelmeerraum, einer Region, in der seine Rohstoffe – Quarzsand, Kalk und Soda – natürlich vorkommen. Der Hauptbestandteil Quarz schmilzt bei etwa 1700°C. Diese Temperatur konnte in der Antike nicht ohne weiteres erreicht werden, doch durch die Zugabe von alkalischen Flussmitteln wie mineralischem Soda oder speziellen Pflanzenaschen wurde der Schmelzpunkt herabgesetzt, und unter Zugabe von stabilisierendem Kalk konnte Rohglas geschmolzen werden. Weitere Zusätze im Glasgemenge, beispielsweise Kupfer- oder Eisenverbindungen, färben das Glas oder verändern (etwa durch die Zugabe von Zinn) dessen Lichtdurchlässigkeit.
    Die ersten Gefäße wurden in der sogenannten Sandkerntechnik. Hierbei wurde auf einem Stab ein Sand- oder Tonkern befestigt, der mit flüssigem, meist dunkelblauem, undurchsichtigem Glas bedeckt wurde. Kontrastfarbene Fäden in weiß, türkis oder gelb konnten aufgelegt, zu Mustern gezogen und durch Rollen auf einer Unterlage »eingemärbelt« werden. Anschließend erfolgte das Versäubern des Randes und das Ansetzen der Henkel. Nach dem Erkalten wurde der weiche Kern aus dem Inneren entfernt, so dass ein Hohlraum zurück blieb.
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  • Exh_Title_S: Orientalisches Glas
  • Exh_Id: 100.502
  • Exh_Comment_S (Verantw): Archäologie, Weltkunst, Kunstgewerbe
  • Exh_SpareNField01_N (Verantw ID): 185
Werke
Miniatur-Hydria
Miniatur-Oinochoe
Alabastron
  • Ägypten/Vorderer Orient / Anonym
  • Alabastron, 6.–5. Jh. v. Chr.